Im Krügerpark überquerten wir die Grenze nach Mosambique - auch dorthin
erstreckt sich der Park. Nur haben wir auf der ganzen Fahrt durch diese Parkseite nicht ein einziges Tier gesehen - sehr eigenartig! Mosambique ist wieder eine ganz andere Welt - Ozean, Palmen und endlose Strände. Mit
unseren beiden deutschen Auto erregen wir doch einiges Aufsehen. Die
Menschen sind überaus freundlich und bei all diesem Winken rechts und links kam ich mir manchmal die Queen-Mum vor! 60 % der Bevölkerung
ist unter 16 Jahre, ganze Generationen sind von AIDS weggewischt worden,
Kinder wachsen ohne Eltern auf, evtl. haben sie Oma und Opa! Das gibt
einem zu denken! Die Versorgung ist schlecht, unser Hühnchen zum Abendessen kam aus Brasilien. Aber es gab die bisher besten Brötchen!
Wir fuhren mit Stopps bis Inhambana, zum großen Teil off-road am Strand
oder im nirgendwo - zum Glück wußte das Navi wo wir waren. Oder die
"Dorfbevölkerung" hielt uns an und zeigte uns, welche Straße befahrbar
war und welche nicht - es war einfach toll! Leider konnte ich das Mücken-
spray (Malariagebiet) nicht vertragen, so dass wir uns von Renata, Jan
und den Kindern trennten und eher zurück fuhren - danke ihr Lieben, wir werden die Reise mit Euch nicht vergessen! Um der korrupten Polizei
(zum Glück haben wir nur schlimme Sachen gehört und selbst keine Pro-
bleme gehabt) zu entgehen, fuhren wir um die Hauptstadt Maputo herum
durch die Zuckerrohrfelder zur Grenze nach Komatiport. Oh weh, oh weh,
die ehemals geteerte Straße löste sich vollständig in Wohlgefallen auf,
so dass wir nur noch mit 8 km/Std. voran kamen. Auch nach solchen Straßen finden wir das Innenleben unseres Hauses immer unbeschadet vor, es hätte mich nicht gewundert, wenn alle Schränke von der Wand gefallen wären! Firma Bimobil hat die Qualitätsprüfung echt bestanden. Nach einem sehr langen Tag kamen wir am 03.08.14 wieder in Südafrika an und sahen
so mitgenommen aus, dass unsere Nachbarn auf dem Campsite uns erst
einmal mit einem Bier und Cola versorgten!
Nelspruit mit ca. 200.000 Einwohnern ist für die nächsten Tage unsere Heimat. Wir waren in kurzer Zeit fast 1.000 km gefahren, wir brauchten etwas Ruhe , Herr Schröder unbedingt eine Wäsche und am Dachab-
schluß Stahlkanten - einige Bäume hingen definitiv zu tief! Nur sollte man in
Afrika bei solchen Arbeiten immer dabei bleiben: Die "Waschdame" war etwas klein und hat daher nur Herrn Schröders "Bauch" gewaschen und die "Facharbeiter" hatten sich bei den Stahlkanten vermessen! Da wir aber in
der Zwischenzeit unseren Heimatflug gebucht hatten, konnten wir die fehlenden 2 cm Stahlkante erst bemerken, als schon alles angeklebt war.
Da hilft nichts, die Herren, deutsch ist deutsch - 2 cm müssen noch dran!
Na ja, da waren wir halt fast 4 Stunden in der Werkstatt - was ist schon Zeit!?!
Außerdem hatten wir in Nelspruit große Wäsche zu waschen, 2 Säcke
für die Loundry. "Trockenwäsche" war dort angesagt, was immer das auch
gedeutet. Da fast alles auch gebügelt werden mußte, gingen wir doch davon
aus, dass zumindest "keimfreie" Wäsche zurück kam! Na ja, ein paar
Socken und Kleinigkeiten fehlten zwar auch, ist auch nicht sooooo schlimm
(die teuren Anti-Moskito-Socken haben sie uns aber ersetzt)!
Wie fast überall hatten wir auch auf diesem Campsite sehr nette Nachbarn,
die unser Afrikawissen mit ihren Berichten bereicherten, z. B. kann im Krankenhaus Nelspruit seit langem nicht mehr operiert werden, weil die
Maschinen zum Desinfektion außer Betrieb sind, Bettwäsche und Geschirr
ist inzwischen geklaut, Kranke müssen das alles selbst mitbringen und müssen außerdem von ihren Angehörigen verpflegt werden. Öffentliche
Gebäude werden nicht mehr instand gehalten, der Bahnverkehr funktioniert
nur noch in einigen Gegenden usw. usw. - DANKE DEUTSCHLAND!
Reiten in der herrlichen Gegend rund um das Forever Resort in Blasberg
war eins der Highlights - ich hatte das freundlichste Pferd, was man auf-
treiben konnte! Aber trotzdem, es war ein Erlebnis: ganz nah an Zebras und 2 Nashörner heran! Auf einem Pferd ist das möglich, da sieht man für die
Tiere nicht so feindlich aus.
Entlang der Grenze von Swaziland fuhren wir Richtung Süden zum Meer.
Der Schmutz entlang der bewohnten Gegenden ist furchtbar, man hat keinen Bezug zur Sauberkeit, kein Umweltverständnis, lebt einfach im Müll!
Durban hätten wir gern angesehen, wurden aber wegen der hohen Kriminalität davor gewarnt. Gewohnt wird in den Städten hinter hohen Elektrozäunen, zum Eingekaufen gehts mit dem Auto in riesige Shopping-Malls, der Golfplatz liegt hinter dem Zaun und die Freizeitparks sind ebenfalls mit Starkstrom abgesichert. Am Wochenende ist dort kein Platz
zu bekommen, irgendwo müssen die kleinen Kinder ja auch mal Fahrrad
fahren können!!!
Lesotho - ein "MUß" für jeden Afrikafahrer ist der Sani Paß zum höchsten Pub Afrikas auf 2.874 m! Eine atemberaubende Landschaft, eine tolle off-road-Strecke für Herrn Schröder. Eigentlich ist er etwas zu groß für die letzten sehr steilen (30%) Kehren, aber wir haben ja einen Fahrer, der
sein Handwerk hervorragend versteht! Die Grenze Südarfika ist vor dem Paß, die Grenze zur Einreise Lesotho direkt auf der Paßhöhe. Im Pub haben wir uns eine Stärkung verdient, treffen gleich eine deutsche Familie.
Nur der Campingplatz direkt dort oben sieht wirklich nicht ansprechend aus -
aber in 13 km ist noch einer. Die Straße ab Paß ist so weit man sehen kann eine einzige Baustelle, die Chinesen sind mit Mann und Maus angereist und bauen wahrscheinlich gleich eine Autobahn dort - so sieht es jedenfalls aus. Wir kommen ganz schlecht voran und die restlichen km zum Platz geben uns den Rest. Der Platz selbst ist eine Bruchbude in der Einöde. Unser Auspuff hängt daneben, die 10ner Schraube ist einfach durchgeschert - kaum zu glauben. Schnellreparatur auf der Straße und dann nichts wie weg hier. Tageland über schlechte Straßen durch Lesotho wollen wir uns nicht antun. Wir fahren den Paß wieder runter nach Südafrika! Aber runter ist anders als hoch!!! Ich dachte oft, wir kippen nach vorn um, so steil ist es! Bei unserer Breite sitze ich gefühlt bereits im NICHTS - habe aber keine Angst. Rudi und Herr Schröder sind ein super Team! Anderen kleine Geländewagen bestaunen uns, zeigen "Daumen hoch". Auch ich bin dolle stolz auf "meine Männer"!
Wieder in den Drakensbergen sind wir einige Tage an NP Coham und können uns nicht stattsehen an der wunderbaren Landschaft. Wir wandern und genießen! Treffen hier ein australisches Paar, das mit dem Motorrad durch die Welt fährt. Immer wieder gibt es Menschen, mit denen man sich auf Anhieb sehr gut versteht. So auch mit Edith und Paul, neben denen
wir in Badplass unser Lager aufgeschlagen hatten. Dieses schweizer Paar
lebt seit vielen Jahren in Südafrika und ist schon überall auf der Welt
gewesen. Da gibt es so viel zu erzählen - im warmen Thermalbad haben wir über 2 Stunden zusammen gestanden und gequatscht. Und dann kommt dabei heraus, dass sie und Rudi einen gemeinsamen Bekannten haben -
ach, die Welt ist doch wirklich klein!
Die herrlichen Drakensberge erkunden wir vom Süden bis zum Norden, ein Platz ist schöner als der andere. Tags haben wir bisher immer Temperaturen
um 27 ° gehabt, sobald die Sonne um 18.00 Uhr weg ist, wird es empfindlich kalt, oft bis 0 °. Nach unserem meist "Grill-Abendessen" sitzen wir oft noch
bis 21.00 Uhr am Lagerfeuer. Irgendwann habe ich die Winterjacke und die
Winterstiefel herbei geholt - paßt, ist ja auch Winter in Afrika!