Unsere Reiseseite
Unsere Reiseseite

Februar:  von Chile nach Bolivien

Am 03.02.2015 erreichten wir ganz früh die Grenze zu Bolivien - leider zu früh, hier wurden die Uhren 1 Stunden zurück gedreht. Mit vielen Anderen

froren wir vor uns hin und konnten dann endlich die chaotischte Grenze bisher erleben. Pässe, Lebensmittelkontrolle alle ok - dann sollten wir uns

eine Nummer holen! Wo denn ?!? Wir sahen nur ein langstrecktes, mehr-

stöchiges Haus mit kleinen Läden, Imbissen und ein unglaubliches Men-

schengewusel! Ohne die Hilfe mehrerer netter Leute hätten wir das "Schreib-

büro" im ersten Stock nie gefunden - na ja, Büro ist wirklich nicht der richtige

Ausdruck! Immerhin gab es einen PC und eine Dame, die flitzeschnell auf

einer alten mechanischen Schreibmaschine schrieb. Zack hatten wir die Nummer (Kosten 1,60 EURO). Über die grüne Hochebene ging es nach La Paz (2 Mio.) und beim Anblick dieser Stadt im Talkessel blieb uns wirklich

die Luft weg, nicht nur weil wir auf ca. 4.100 m Höhe waren. Unbeschreiblich,

wie die Häuser an den Hängen und Felsen kleben! Das schweizer Hotel "Oberland" fanden wir schnell, leider keine anderen Weltenbummler da,

dafür die Fiesta des Jahres direkt zu unseren Füßen, eine Straße unter unserem Schlafplatz - ein Platz ohne Schlaf in dieser Nacht! Nachdem

wir die Stadt besichtigt und im Valle de la Luna spazieren gegangen waren,

versuchten wir, wieder aus der Stadt heraus zu kommen.  Unser Navi "Ute" war an diesem Tag mehr als desorientiert und einfach nicht bei der Sache: "Biegen Sie rechts ab"=klitzekleine Straße mit Baustelle (Absperrhütchen tot gefahren) "Biegen Sie links ab"= enge Marktstraße 2,3 km lang mit Sonnenschirmen (Kartoffeln, Zwiebeln uws. tot gefahren) - Fazit: Sehr angespannte Nerven! Ute dachte, wir fahren einen Smart: Jede von ihr vorgeschlagene Straße sind wir jetzt vorher zu Fuß abgelaufen - nicht Herr Schröder geeignet!!! Nach Befragung von Anwohnern entschieden wir uns für die Serpentinen - ja, können wir fahren, kommen auf die Straße zum Flughafen! Die waren aus Kopfsteinpflaster und so steil, dass

der Allrad durchdrehte, nur mit Untersetzung und Sperre zu befahren  - und soooooooooo enge Kurven! Nun sind mein Superfahrer Rudi und auch ich keine Angsthasen (sind ja schon oft schwierige Strecken gefahren, in Afrika den Sanipass hoch und auch runter) aber das hier war eine Nummer für sich! Teilweise 4-5 mal vor/zurück um um die Ecke zu kommen. Leider lohnte sich die Mühe nicht, endlich oben, erzählten uns die Anwohner, dass diese Straße da vorne aufhört und die Straße zum Flughafen ja bestimmt 100 m höher verläuft. (Jetzt nur nicht weinen!!!)

Drehen auf der  engen Straße, Räder schön bis zum Rand (ging ja nur 200 m

tief runter) und so schnell wie möglich weg hier - es fing zu regnen an!

Ich rannte vor, räumte Schubkarren von Bauarbeitern aus dem Weg - die neu gelegten Steine haben wir gleich wieder platt gefahren, und schreie "Halt"

bei den engen Kehren! Wieder unten fragten wir alle paar Meter nach

"grande Carretera" und nach 3,5 Stunden lag La Paz hinter uns!

Ich hatte nur noch einen Wunsch -  1 Woche Malediven! 

 

 

 

Titicacasee

Nix mit Malediven!

Wir erkunden die Gegend um La Paz und das östliche Seeufer des Titicacasees. Schließlich setzen wir auf die große Landzunge nach Copacabana über (vor der Stadt wird erst mal bezahlt - wir sagen "Kurtaxe" dazu!) und quartieren uns im Garten des Hotels Gloria ein. Der hübsche, überschaubare Walfahrtsort hat eine schöne "Bummelstraße",  jede Menge Restaurants und Cafes sowie eine wunderbare Basilika aus 1820, die sich in ihrem strahlenden Weiß wie auf einer Postkarte von blauen Himmel abhob. Besser noch war das Schauspiel vor der Kirche: Jede Menge  Autos, geschmückt mit Blumen und sonstigem Allerlei (kann man am Stand nebenan kaufen), die dort "geweiht" wurden. Sekt wurde zum  Besprenkeln des Wagens genommen - der Rest getrunken! Wer seinem Auto besonders zugetan war, ließ noch ein kleines Feuerwerk krachen. Alles war zauberhaft zum Ansehen! Leider ging das  nur bei Neuwagen, zu gern hätten wir Herrn Schröder auch vorgefahren. Natürlich aßen wir die berühmte Titicacasee-Forelle und saßen bis spät abends draußen in einer Bar zum "Leute gucken".

Vor allem junge Leute mit Rucksack wurden regelmäßig aus den Linienbussen ausgeladen - und, man glaubt es nicht: Wir treffen Nick und seine Freundin wieder, die ihre  englische Reisegruppe von Süd- nach Nordamerika im Overlander chauvieren! In Patagonien waren wir

uns immer mal wieder begegnet und jetzt hier - ein toller Zufall!

Reisen ist sehr individuell und die Wahrnehmung der Eindrücke ganz besonders! So schreiben die einen: "Der Titicacasee mit seiner glitzernden, schillernden Wasserfläche so wunderbar!" Sorry - wir sagen: "Ist hübsch, aber wir kennen schönere!"  Ja, so ist es nun mal!!! 

Über die mehr als entspannte Grenze bei Yunguyo (die Grenzer wollten beim Frühstück nicht gestört werden, haben den Schlagbaum selbst hochge-schoben!) kommen wir nach Peru!

Peru

Wir sagen es geradeheraus: Peru war nicht unser Land!!!!!!!!!

Am Westufer des Titcacasees entlang nach Puno begann es nur noch zu regnen = schütten! Den Ausflug zu den Schilfinseln konnten wir gleich vergessen. Na gut, machten wir uns gleich auf den Weg zum

lang herbei gesehnten Machu Picchu. Kurz vor Cusco wurde ich wirklich sehr krank - zusätzlich zum "bereits Bekannten" kamen

extreme Beschwerden wegen der ständigen Höhe. Es tat mir unendlich leid, aber in Urcos mußten wir abrechen und konnten "den Höhepunkt" Südamerikas somit nicht besuchen!

Über kleine Straßen fahren wir durchs Gebirge in den Süden und treffen beim Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca auf die Straße nach

Arequipa. Eine schöne Landschaft, lange Zeit über eine Hochebene von

über 4.000 m, kaum besiedelt - aber: Wo kommt der viele Müll her?

Für uns ist Peru eine einzige Müllkippe! Wir waren entsetzt über die

Gedankenlosigkeit der Menschen, die keinerlei Verantwortung im

Umgang mit Ihrer Umwelt zeigen und ihren Müll wo sie gehen und stehen entsorgen! Da hilft es auch nicht, wenn an Touristenorten darauf geachtet wird, in der nächsten Straße, im nächsten Ort sieht es dafür

um so schlimmer aus (Bilder aus Lima!). Das trübt die Besichtigungen der alten Sehenwürdigkeiten ungemein. Bei Regen wird all der Müll ins Meer transportiert - arme Erde! An der zum Teil sehr gebirgigen Küste fuhren wir zu den berühmten Nazca-Linien, die wir uns aus dem

Flugzeug ansahen. Äh, Linien habe ich schon auf den Bildern, aber

mit denen aus dem Reiseführer haben die irgendwie keine Ähnlichkeit. 

Im schönen Reserva Nacional Paracas direkt am Meer verbrachten wir

ein paar schöne Tage in Gesellschaft von Franzosen, Schweizern und

einem deutschen Paar - das war richtig schön! Und die alte Inkastadt Chan Chan besichtigten wir mit Cecil und Bob, ebenfalls aus Frankreich! Ins Gebirge konnten wir wegen der Höhe nicht mehr, vom ewigen Müll hatten wir genug - wir fuhren zügigst nach Norden: Ecuador wir kommen!

Ecuador und Heimaturlaub

Die große chaotische Grenze an der Panamerikana nehmen wir nicht! Wir fahren durch die Berge nach xxxxxxxx. Hier ist die Kontrolle super easy und alle ausgesprochen freundlich. Wie immer haben wir viel Spaß mit den Be-

amten, in 2 Jahren will einer unseren Herrn Schröder kaufen!  Die Land-

schaft änderte sich wie abgeschnitten - während Peru Wüsteneinöde war,

waren auf einmal die Berge hier bewaldet - subtropisch schön mit Palmen,

Bananenstauden und Vogelpipsen! Ach, wie herrlich! Wieder kraxelten wir (auf sehr guten Straßen) bergauf und bergab, in dieser Gegend bei ange-

nehmen 25 - 27 Grad tags und nachts schönen ca.10 Grad. An der Pazifik-

küste dagegen um 33 Grad und schwül, wenns zu viel wurde, schnell wieder

in die Berge. Tanken wurde zur Riesenfreude: Bisher bezahlten wir in allen

Ländern zwischen 0,80 - 1,00 EURO - aber HIER: 0,24 EURO pro Liter!!!!!

Wir fuhren an km-langen Bananenplantagen vorbei, durch schöne Städtchen, bummelten wieder mal durch ein Einkaufszentrum, wanderten in den Bergen,

stellten uns am Äquator einer auf die Süd- der andere auf die Nordhalbkugel,

bekamen eine Einladung vom deutschen Pfarrer aus Inbarra und fanden in dem herrlichen Städtchen Otavalo bei dem Amerikaner Dennis einen Traum-Stell-Platz. Unser Herr Schröder steht  dort unter Palmen ganz sicher im Garten, während wir  Heimaturlaub machen. Aber: HERR SCHRÖDER WIR KOMMEN, am 6.04.2015 sind wir wieder da!